Mischformer
„Lange Wege, viel erleben.“
Diese Kinder unterscheiden sich von der Mehrheit durch andere Wahrnehmungen bzw. Bewegungs- und Handhabungsabläufe.
Meist wird diesen Kindern eine hohe Intelligenz zugeschrieben, die im Schulalltag jedoch nicht unbedingt sichtbar wird.
Sie wirken abwesend, sind oft nur körperlich anwesend. Sie interessieren sich beispielsweise während des Unterrichts für das Flugzeug, das gerade am Himmel vorbeifliegt, dennoch schaffen sie es, der Lehrerin auf ihre Frage zu antworten. Sie sind kreativ, neugierig und alles ist für sie gleich wichtig; sie ordnen die Informationen nicht nach Prioritäten. So kann es schnell zu einer Reizüberflutung kommen.
Mit vorgegebenen Strukturen und Regeln können diese Kinder nur schwer umgehen. Die angebotenen Ordnungssysteme sind verwirrend und verstehen sie auch häufig die geltenden Regelstrukturen nicht verstehen. Diese Kinder und Erwachsene haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn; viele von ihnen verfügen über ausgezeichnete intuitive und autodidaktische Fähigkeiten. Ein typisches Merkmal ist, dass Zweideutigkeit und Ironie oft von ihnen nicht verstanden ist; sie nehmen Aussagen und Fragen wörtlich.
Anderes Denken, andere Strategien
… das zeichnet diese Menschen aus. All diese Merkmale und Verhaltensweisen sind typisch für ein Mischformkind, müssen aber nicht alle zusammen vorliegen.
Sie stellen ungewöhnliche Fragen
Sie sind äußerst stimmungsabhängig und hochsensibel
Viele von ihnen reden sehr viel oder gar nicht
Manche scheinen ständig in Bewegung zu sein und strapazieren mit ihrer spontanen und impulsiven Art
Sie vertauschen beim Essen Messer und Gabel
Um sich einen Überblick in einer Angelegenheit zu verschaffen, brauchen sie nur einen kurzen Augenblick und verblüffen uns wie schnell sie dies ganzheitlich erfasst haben.
Wird Wissen unter Zeitdruck angefordert, geraten sie schnell in Panik und können es nicht abrufen. Unter Stress handeln sie angespannt und langsam oder ungenau und schnell.
Es kommt mitunter auch vor, dass sie spontan rechts und links nicht unterscheiden können.
Oft das Blatt Papier beim Schreiben schräg auf dem Tisch. Die Sitz- oder Blatthaltung korrigieren zu wollen, wäre nicht nur fehl am Platz sondern verwirrend für sie. Sie brauchen dies in der Hand-Augen-Koordination.
Weitere Merkmale
Ausprobieren, andere Lösungswege suchen, statt standardisierte Lösungen zu akzeptieren; damit geraten diese Kinder sehr oft an Grenzen und damit auch häufig in Konfliktsituationen. Systemen mit Spielregeln, die sie nicht verstehen, gehen sie gerne aus dem Weg. Übungsaufgaben und Hausaufgaben sind ihnen eher lästig. Beim Lernen können sie sich am besten mit Musik konzentrieren.
Diskrepanzen zwischen mündlichen und schriftlichen Leistungen sind oft drastisch. Das Schriftbild ist teilweise abgehackt oder schlecht zu entziffern. Sie haben eine verkrampfte Schreibhaltung, eine eingedrehte Schreibhand und eine verkrampfte Stifthaltung. Diagnosen wie AD(H)S, Legasthenie, Dyslexie, Autismus, Lernbehinderung, etc. begleiten oft ihren Lebenslauf.
Die Ursache
… liegt meist in einer unzureichenden Kommunikation zwischen Bewegung und Gehirn. Die Kommunikation der beiden Gehirnhälften ist aufgrund mangelnder oder stressbesetzter Erfahrungen blockiert. Um ein stressfreies flüssiges Schreiben zu erreichen, muss die rechte mit der linken Gehirnhälfte stabilisiert werden. Das Sprachgehirn und die Schreibhand liegen beim Mischformer auf derselben Körperseite, was dazu führt dass beim Schreiben die kreative Gehirnhälfte aktiv ist. Im Gegensatz dazu ist bei ca. 90% der Menschen die Schreibhand mit der logischen Gehirnhälfte verbunden.
Die Lösung
Jedes Kind ist auf seine Weise begabt. Zielsetzung in der Evolutionspädagogik ist ein Lösen bestehender Blockierungen, damit die wahren Talente und Fähigkeiten dieser Kinder zum Tragen kommen können.
